Die Hypnosetherapie gewinnt zunehmend an Bedeutung. Ein Grund dafür ist, dass mit einer solchen Therapie verschiedene körperliche und psychische Probleme gelindert und im Idealfall sogar völlig behoben werden können. Der größte Vorteil dieser Therapie liegt wahrscheinlich darin, dass sie ohne die Gabe von Medikamenten durchgeführt wird.
Das ist für viele betroffene Menschen sehr wichtig, weil es kaum Medikamente gibt, die keine Nebenwirkungen haben. Die Fragen sind nur, was die Hypnosetherapie ist und wie man Hypnosetherapeut werden kann. Diese Fragen werden nachfolgend beantwortet.
Was ist Hypnosetherapie?
Die Hypnose gehört zu den ältesten Therapieformen überhaupt. Sie schafft bei den Patienten ein neues Bewusstsein. Normalerweise verfügt jeder Mensch über ein kritisches sowie ein kognitives Bewusstsein. Dieses ist im Grunde genommen für das Überleben wichtig. Manchmal kann es aber auch hinderlich sein. Insbesondere dann, wenn ein Mensch Ängste oder große Sorgen hat. Diese können zu ernsthaften psychosomatischen Störungen führen und daher körperliche Beschwerden auslösen.
Im Zuge einer Hypnosetherapie wird das kognitive Bewusstsein ausgeschaltet. Dadurch bekommt der Patient einen völlig anderen Blick auf seine Probleme. Das führt letztendlich dazu, dass die Probleme nicht mehr so stark als Bedrohung wahrgenommen werden. Dadurch lassen sie sich in den meisten Fällen recht einfach lösen. Deshalb kann eine solche Therapie auch bei chronischen Schmerzen und anderen Erkrankungen hilfreich sein. Es gibt verschiedene Naturvölker auf der Welt, bei denen die Hypnosetherapie die einzige Möglichkeit ist, erkrankten Menschen zu helfen.
Wie kann man ein Hypnosetherapeut werden?
Besondere Voraussetzungen bezüglich eines Schulabschlusses oder eines Studiums sind nicht erforderlich. Daher eignet sich die Ausbildung für jeden Menschen, der Interesse daran hat, anderen Personen bei der Bewältigung ihrer Probleme behilflich zu sein. Es sind gute Deutschkenntnisse sowie eine Bereitschaft für sachliche Kommunikationen erforderlich. Bei einer Hypnosetherapie muss der Therapeut in der Lage sein, beruhigend auf den Patienten einzuwirken. Das bedeutet, er muss zunächst erfahren, welche Probleme dem Patienten plagen. Anschließend muss er nur durch seine Stimme und mit den passenden Worten dafür sorgen, dass der Patient in eine tiefe Hypnose fällt. Diese Tätigkeit ist daher besonders gut für Menschen geeignet, die sehr geduldig sind und nicht alles auf einmal und sofort schaffen möchten. Zusammengefasst müssen folgende Voraussetzungen mitgebracht werden:
- Deutschkenntnisse
- Kommunikationsfähigkeit
- Wortgewandtheit
- Geduld
Selbstverständlich ist auch eine gute Lernbereitschaft wichtig, um eine Ausbildung zu einem Hypnosetherapeuten zu absolvieren.
Wo kann man eine solche Ausbildung machen?
Es gibt Akademien und Institute, die Ausbildungen in diesem Bereich anbieten. Diese gibt es vielerorts und nahezu in allen Bundesländern. Die Ausbildung Hypnosetherapie kann nur in zertifizierten Instituten und Akademien durchgeführt werden. Nur dann wird sie auch von offizieller Seite anerkannt. Die offizielle Anerkennung ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn der Interessent später plant, eine eigene Praxis zu betreiben.
Wer darf sich Hypnosetherapeut nennen?
Es gibt im Bereich der Hypnosetherapie verschiedene Ausbildungsgrade. Bereits nach zwei Tagen Ausbildung ist die Basisausbildung beendet. Der Auszubildende darf sich dann Hypnose Practitioner nennen. Damit ist er eine Art Hilfskraft. Nach vier Tagen Ausbildung darf man sich Hypnose Coach nennen. Nach einer Ausbildungszeit von einem Jahr kann man die Bezeichnung CTW Hypnosetherapeut erhalten. Nach einem weiteren Jahr bekommt man die Bezeichnung CTW Hypnose-Master/ Master of Hypnosis. Mit dieser Bezeichnung darf man sämtliche Therapien durchführen, die auf Hypnose basieren. Selbstverständlich muss man für die Anerkennung auch zahlreiche praktische Behandlungen durchgeführt und dokumentiert haben.
Nach einer erfolgreichen Ausbildung streben viele Hypnosetherapeuten eine Spezialisierung an. Diese können in folgende Richtungen laufen:
- Angst- und Phobiebehandlung
- Schmerztherapie
- Vorbeugung und Prophylaxe
- Gewichtsmanagement
- Rauchentwöhnung
Da die Anzahl der Patienten kontinuierlich steigt, ist es auf jeden Fall sinnvoll, sich auf ein Fachgebiet zu spezialisieren. Die meisten Patienten fühlen sich bei einem Hypnosetherapeuten besser aufgehoben, der sich für eine Fachrichtung entschieden hat. Von solch einem Therapeuten versprechen sich betroffene Personen zumeist mehr als von einem Therapeuten, der ein breites Spektrum an Behandlungen anbietet.
Was verdient ein Hypnosetherapeut?
Hypnosetherapeuten, die in einer Klinik angestellt sind, können mit einem Einkommen zwischen etwa 2.500 und 3.000 Euro im Monat rechnen. Wer eine eigene Praxis betreibt, kann natürlich mehr verdienen. Dafür fallen jedoch auch Kosten für die Praxis an. Selbstständige Hypnosetherapeuten verdienen in etwa 60 bis 100 Euro pro Stunde. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten jedoch nur in bestimmten Ausnahmefällen.
Der Patient muss zunächst einen Antrag auf Kostenübernahme stellen. Liegen die Voraussetzungen für die Übernahme der Kosten vor, bezahlen Krankenkassen etwa 80 bis 120 Euro für jede Einzeltherapie, die ungefähr 50 Minuten lang dauert. Je nachdem, wie erfolgreich ein Hypnosetherapeut arbeitet und wie viele Patienten er hat, kann er 200.000 Euro oder mehr im Jahr verdienen. Allerdings sollte nicht unerwähnt bleiben, dass es immer ein paar Monate dauern kann, bis die ersten Einnahmen auf dem Konto ankommen. Wer sich mit einer eigenen Praxis selbstständig machen möchte, sollte deshalb einige Rücklagen haben, mit denen er die ersten Monate überbrücken kann.
Warum sollte man Hypnosetherapeut werden?
Für die meisten Menschen ist diese medizinische Fachrichtung eher etwas ungewöhnlich, weil sie bisher noch keine große Bekanntheit hat. Es ist jedoch so, dass der Bedarf an Hypnosetherapeuten sehr groß ist. Die Anzahl der Menschen, die sich mit dieser Methode behandeln lassen möchte, steigt kontinuierlich an. Es gibt aber auch zahlreiche Gründe, weshalb die Zahl an psychischen Problemen stark zunimmt. Viele Menschen leiden unter Existenzängsten. Die wirtschaftliche Situation ist vielerorts angespannt und zahlreiche Arbeitsplätze sind schon lange nicht mehr sicher. Zudem kommen gesundheitliche Beschwerden. An den offiziellen Statistiken im Bereich von psychosomatischen Erkrankungen lässt es sich direkt ablesen, wie sich die gesundheitliche Situation in den letzten Jahren stark geändert hat. Deshalb wünschen sich viele belastete Personen Besserung.
Zudem möchten viele Menschen nicht ständig Medikamente einnehmen, um sich besser zu fühlen. Nach einer gewissen Dauer können die Medikamente zu weiteren gesundheitlichen Problemen führen. Die Hypnose als Therapie kann für viele Menschen sehr nützlich sein. Derzeit ist es aber noch sehr schwer, einen Hypnosetherapeuten zu finden. Davon gibt es noch nicht viele. Deshalb kann es interessant und vor allem lohnenswert sein, in dieser Richtung eine Ausbildung zu absolvieren. Da die Einstiegshürden nicht besonders hoch sind, eignet sich eine solche Ausbildung für jeden Interessenten.
Zusammenfassung
Eine Ausbildung zum Hypnosetherapeuten kann für viele Menschen eine interessante Möglichkeit sein. Die Voraussetzungen sind nicht besonders schwierig, sodass jeder, der etwas in dieser Richtung machen möchte, eine solche Ausbildung absolvieren kann. Da die Nachfrage nach Hypnosetherapeuten sehr groß ist, gibt es auch sehr gute Aussichten auf ein hohes Einkommen.