Aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung geht es darum, dass es eine Anpassung des gesamten Bildungssystems gibt. Aus diesem Grund gehört eine gewisse digitale Kompetenz inzwischen zur Allgemeinbildung.
Das bedeutet zwar nicht, dass jeder eine Ausbildung als Programmierer absolvieren sollte. Es geht eher darum, den Umgang mit digitalen Endgeräten zu beherrschen und nach hilfreichen Informationen zu suchen. Deshalb sollte die Bildung 4.0 schon in den Schulen beginnen. Aus diesem Grund wurde auch schon vor längerer Zeit der Digitalpakt Schule ins Leben gerufen.
Was bedeutet Bildung 4.0?
Die wichtigste Frage ist, was mit Bildung 4.0 überhaupt gemeint ist. Dieser Begriff ist eine Anlehnung an die oft zu findende Bezeichnung Industrie 4.0. Damit ist die Digitalisierung der Industrie gemeint.
Sowohl in der Produktion als auch in der Verwaltung oder im Verkauf spielt die Digitalisierung eine entscheidende Rolle. Deshalb ist es sehr wichtig, dass schon Schüler und Studierende eine digitale Kompetenz erlangen. Nur so können sie erfolgreich auf das spätere Berufsleben vorbereitet werden. In einigen Bereichen funktioniert es auch schon recht gut, aber noch nicht überall.
Den Digitalpakt Schule umsetzen
Um eine Digitalisierung des Schulunterrichts durchführen zu können, haben sowohl der Bund als auch die einzelnen Bundesländer sehr viel Geld bereitgestellt.
Bisher wurde aber nur ein geringer Teil des zur Verfügung gestellten Geldes abgerufen. Dafür gibt es auch einige Gründe. Nur an wenigen Schulen sind die technischen Voraussetzungen für einen digitalen Unterricht gegeben. Oftmals liegt es daran, dass kein leistungsfähiges Internet verfügbar ist. Ohne einen schnellen Breitbandanschluss lässt sich dieses Vorhaben nicht umsetzen.
Ein weiterer Grund sind fehlende Lehrkräfte. Diese müssen sich ebenfalls auf die neue Form des Unterrichts vorbereiten und noch an Weiterbildungen teilnehmen.
Allerdings ist das kaum möglich, wenn es ohnehin schon zu wenig Lehrer gibt. Diese müssen meistens schon mehr Stunden absolvieren als geplant und können sich deshalb nicht noch um eine Fortbildung kümmern.
Die Bildung 4.0 bietet viele Vorteile
Sobald es um das Thema Digitalisierung geht, assoziieren viele Menschen das Thema mit negativen Aspekten. Eltern kennen es meistens, dass ihre Kinder stundenlang mit dem Smartphone beschäftigt sind oder am Laptop gewaltverherrlichende Spiele ausführen.
Doch das hat selbstverständlich nichts mit digitaler Kompetenz zu tun. Bei der Vermittlung des Wissens geht es darum, schon Kindern in der Grundschule zu verdeutlichen, welche Vorteile die Digitalisierung bietet.
In weiterführenden Schulen können multimediale Lehrinhalte dazu führen, dass auch schwächere Schüler komplexe Themen verstehen.
Dank der vielen Möglichkeiten lassen sich Inhalte an jede Alters- oder Entwicklungsgruppe anpassen. Zudem macht es Schülern deutlich mehr Spaß, sich mit den wichtigen Themen zu befassen.
Um im späteren Berufsleben erfolgreich zu sein, genügt es nicht, in irgendwelchen Computerspielen hohe Levels zu erreichen. Viel wichtiger ist es, dass erkannt wird, wie die Digitalisierung effizient eingesetzt werden kann. Genau darum geht es in der Bildung 4.0.
Digitalisierung in allen Branchen
Während in früheren Zeiten eine digitale Kompetenz nur in ganz wenigen Branchen von Bedeutung war, ist sie heutzutage in allen Bereichen wichtig. In größeren Unternehmen finden bereits automatisierte Produktionsabläufe statt.
Dank des IoT, Internet of Things, kommunizieren die Werkzeugmaschinen und Fertigungsanlagen untereinander. Im Verkauf gibt es inzwischen CRM-Systeme, mit denen die Kundenbindung automatisiert wird. In zahlreichen größeren Betrieben gibt es mittlerweile diverse Abläufe, die ohne Fachkräfte im Bereich der Digitalisierung gar nicht mehr möglich wären.
Inzwischen gibt es aber auch schon in kleinen Unternehmen digitalisierte Abläufe.
Das gilt auch für das Handwerk. Handwerker müssen beispielsweise in der Lage sein, Lieferungen auf einer Baustelle digital zu erfassen. Des Weiteren werden digitale Bautagebücher und viele weitere Angelegenheiten ausgeführt. Es gibt kaum noch Berufe, in denen es nicht nötig ist, sich mit digitalen Themen auszukennen. Deshalb ist die Bildung 4.0 ein solch wichtiges Thema.
Digitale Bildung an Universitäten
An Hochschulen und Universitäten spielt diese Form der Bildung schon seit längerem eine Rolle. Schon vor vielen Jahren ist der sogenannte Flipped Classroom gestartet.
Studenten konnten sich seinerzeit online Videos von vergangenen Vorlesungen ansehen. Während der eigentlichen Vorlesung wurden dann nur noch die einzelnen Aspekte näher vom jeweiligen Professor erläutert.
Dieses System ist mittlerweile stark ausgebaut. Inzwischen finden schon komplette Vorlesungen online statt. Zudem können sich Studierende untereinander im Netzwerk austauschen. Auch dieser Aspekt verbessert den Lernerfolg im erheblichen Maße.
Welche Vorteile bietet die Bildung 4.0?
Im Grunde genommen profitieren alle Menschen von den neuen Möglichkeiten, die dank der Bildung 4.0 möglich sind.
Schüler verstehen Inhalte besser, wenn sie visualisiert, dargestellt und beschrieben werden können. Dadurch werden Defizite schwacher Schüler wieder etwas ausgeglichen.
Für Lehrkräfte ist es einfacher, komplexe Inhalte anschaulich zu vermitteln. Ihnen stehen Diagramme, interaktive Berechnungen oder anschauliche Grafiken zur Verfügung, mit deren Hilfe sie den Lehrstoff besser vermitteln können.
Unternehmen sind erfreut darüber, wenn Auszubildende bereits eine digitale Grundkompetenz mitbringen.
Das Basiswissen ist in vielen Bereichen gefragt, sodass die Ausbildung einfacher wird. Dadurch entstehen Fachkräfte, die unbedingt gebraucht werden. Im Bereich der Digitalisierung hat Deutschland noch viel aufzuholen. Deshalb sind Fachkräfte so wichtig.
Bildung 4.0 Zusammenfassung
Die Bildung 4.0 zielt auf den schon lange existierenden Begriff Industrie 4.0 ab.
Die modernste Technik nützt den Unternehmen nicht viel, wenn es keine Fachkräfte gibt, die sie nutzen können. Deshalb ist es wichtig, dass bereits in den Schulen der Grundstein für eine digitale Kompetenz gelegt wird. Digitale Grundkenntnisse sollten unbedingt als Teil der Allgemeinbildung anerkannt werden.