Jeder, der im Leben irgendwie vorankommen möchte, braucht ein Ziel. Daher ist es von elementarer Bedeutung, die eigene Berufung zu finden. Das ist allerdings nicht immer ganz einfach. Deshalb ist es vielleicht hilfreich, ein paar Gedankenanstöße zu liefern. Eines soll schon vorweg erwähnt werden. Nur derjenige, der seine individuelle Berufung gefunden hat, wird auch aus beruflicher Sicht etwas in seinem Leben erreichen. Doch dazu später noch mehr.
Den Selbstfindungsprozess starten
Die eigene Berufung zu finden, bedeutet in erster Linie, sich selbst zu finden. Ein solcher Prozess kann durchaus einige Wochen oder auch Monate dauern. Dabei treten drei grundlegende Fragen auf. Diese wären:
- Was interessiert mich wirklich?
- Wie viel wäre ich bereit, dafür zu investieren?
- In welchem Berufszweig sehe ich für mich eine Zukunft?
Wenn es um die persönlichen Interessen geht, sollten diese zunächst grob eingestuft werden. Dabei geht es darum, ob es eventuell ein reiner Schreibtischjob sein soll, oder doch lieber eine handwerkliche Tätigkeit? Es gibt auch zahlreiche Berufsfelder, in denen es auf gestalterische Fähigkeiten ankommt. Daher gilt es zu klären, in welchen Bereichen überhaupt die persönlichen Stärken liegen. Es ist jedoch auf jeden Fall davon abzuraten, nur nach den persönlichen Stärken Ausschau zu halten, mit denen andere Menschen beeindruckt werden können.
Um die eigene Berufung zu finden, sind auch Investitionen erforderlich. Etwas zu erlernen erfordert eine gewisse Leistungsbereitschaft. Es sollte auch darüber nachgedacht werden, dass nicht jedes Thema und jede Tätigkeit in einem Berufsbild viel Freude bereitet. Es gibt auch viele Themen und Fertigkeiten, die nicht so spannend sind und auch zu Frust führen können. Es sollte dann aber auf jeden Fall die Bereitschaft vorhanden sein, sich auch mit diesen Dingen auseinanderzusetzen.
Auf der Suche nach der eigenen Berufung sollte auch darüber nachgedacht werden, dass eine Tätigkeit in einer Branche über mehrere Jahrzehnte hinweg ausgeübt wird. Deshalb sollten die aktuellen Interessen eher untergeordnet werden. Sehr viel wichtiger ist es, die Grundeinstellung zu finden.
Beeinflussung durch andere Menschen
Insbesondere junge Menschen lassen sich gerne von anderen Menschen bei der Suche nach der eigenen Berufung beeinflussen. In diesem Bereich treten zwei grundsätzliche Fragen auf:
- Möchte ich durch meine Berufung anderen Menschen imponieren?
- Finde ich meine Berufung trotz heftiger Kritik meiner Mitmenschen?
Zu jeder Zeit gibt es Berufe, die voll im Trend liegen. Deshalb denken einige Menschen, dass sie andere damit beeindrucken können, wenn sie einen solchen Beruf zu ihrer Berufung deklarieren. Damit lässt sich dann sogar etwas Neid bei anderen Menschen erzeugen. Doch das ist überhaupt keine Grundlage, um ein Leben lang im Beruf glücklich zu sein. Und darauf kommt es schließlich an. Bei jedem, der seinen ausgeübten Beruf nicht als eigene Berufung empfindet, besteht die Gefahr, dass er irgendwann überfordert ist. Nicht selten führt ein solches Problem auch zu einem Unwohlbefinden oder sogar zu einer ernsthaften Erkrankung.
Das zweite Problem ist, dass andere Menschen völlig entsetzt reagieren, wenn jemand seine Berufung offenbart. Da kommen dann schon manchmal Fragen, weshalb es ausgerechnet ein Beruf in einer eher unmodernen Branche sein soll oder Ähnliches. Dadurch sollte sich jedoch keiner beeinflussen lassen. Keiner sollte seine Berufung nach den Vorgaben oder Einflussnahmen anderer Menschen suchen. Das führt mit der Zeit zum Verdruss. Es muss auch keiner mit seiner eigenen Berufung jemand anderem einen Gefallen tun.
So findest Du Deine Berufung
In dem Wort Berufung steckt zwar auch der Begriff Beruf, aber nicht immer haben beide Wörter etwas miteinander zu tun. Ein Beruf dient in erster Linie als Mittel zum Zweck. Mit der beruflichen Tätigkeit wird das Geld zum Leben verdient. Manchmal bleibt auch ein wenig Geld für neue Anschaffungen oder einen Urlaub übrig. Die Berufung allerdings wird einem schon in die Wiege gelegt. Daher kann sie von völlig anderer Natur sein als der derzeitig ausgeübte Beruf. Optimal ist es natürlich, wenn die Möglichkeit besteht, einen Beruf auszuüben, der auch der Berufung entspricht.
Eine Berufung kann aber auch darin bestehen, für andere Menschen da zu sein. Das kann beispielsweise eine ehrenamtliche Tätigkeit sein. Damit verdient zwar keiner Geld, aber eine solche Tätigkeit erfüllt die innersten Bedürfnisse. Es kann aber auch sein, dass jemand einen anstrengenden Beruf ausübt, mit dem er nur ein geringes Einkommen erzielt. Sofern sich diese Person aber dazu berufen fühlt, den Job zu erledigen, dann kann ein erfülltes Leben sehr viel Freude und Ausgeglichenheit bewirken.
Die Grundlagen zur Findung der Berufung
Da die Berufung eine innere Grundlage ist, kann sie nicht erlernt werden. Sie ist immer ein Teil der Persönlichkeit. Schon in früher Kindheit zeigt sich, ob jemand lieber mit einem Baukasten spielt, oder Bilder malt. Es gibt auch Kinder, die bereits ein sehr ausgeprägtes Sozialverhalten an den Tag legen. Diese Eigenschaften bleiben im Grunde genommen während des ganzen Lebens vorhanden. Manchmal werden sie verdrängt oder unterdrückt, aber beseitigen lässt sich die eigentliche Berufung niemals.
Bei dem Vorhaben, die eigene Berufung zu finden, kann kein anderer Mensch wirklich helfen. Es können bestenfalls Ratschläge entgegengenommen werden. Dabei handelt es sich aber meistens nur um Denkanstöße. Oftmals findet ein Mensch seine eigentliche Berufung aber auch per Zufall. Ein gutes Beispiel dafür ist, dass ein Mensch, der auf der Suche nach einem Arbeitsplatz ist, eine Anstellung findet, die er vorher gar nicht so geplant hatte. Es wird manchmal nur ein Arbeitsplatz gesucht, um den Lebensunterhalt verdienen zu können. Doch dann stellt sich schon nach kurzer Zeit heraus, dass dieser Arbeitsplatz genau der Richtige ist.
Es gibt aber auch genau das Gegenteil. Jemand sucht sich einen Job, der genau seinen Interessen entspricht und stellt hinterher fest, dass es doch nicht das Richtige für ihn ist. Woher kommt es? Wie kann so etwas passieren? In den meisten Fällen ist es so, dass derjenige von seinen Mitmenschen bezüglich seiner Berufung irregeführt wurde. Es handelt sich in dem Fall eigentlich nur darum, eine Erwartung anderer Menschen zu entsprechen. Das macht aber auf Dauer auch nicht glücklich.
Fazit
- Die eigene Berufung zu finden, ist nicht immer einfach, weil oftmals das Gefühl herrscht, Erwartungen von Mitmenschen erfüllen zu müssen.
- Wer sich aber tatsächlich Gedanken darüber macht, was ihm im Leben wichtig ist, findet auch seine persönliche Berufung.
- Der ausgeübte Beruf muss nicht zwangsläufig der individuellen Berufung entsprechen. Tut er es trotzdem, ist es optimal.
- Die eigene Berufung kann auch in der Freizeit ausgelebt werden. Es ist möglich, sich im Umweltschutz, in der Politik oder im sozialen Bereich ehrenamtlich zu betätigen.
- Wer auch neben seinem Beruf seiner Berufung nachkommt, kann ein erfülltes Leben haben.