Wer seine allgemeine Schulpflicht erfüllt hat, fängt meistens eine Ausbildung in einem bestimmten Bereich an. Die Ausbildung kann dabei sowohl beruflich, als auch schulisch erfolgen. Fast immer sind diese Ausbildungen mit einem dazugehörigen Abschluss gekoppelt. Erlangen kann man diese Abschlüsse an Berufsschulen, wo man auch viele Praxisfächer aus der Arbeitswelt unterrichtet bekommt. Es gibt aber auch noch eine andere, relativ unbekannte Schulform – die sogenannte Abendschule.
Was ist eine Abendschule eigentlich?
Die Abendschule ist eine Einrichtung, wo berufstätige Erwachsene diverse Abschlüsse nachholen können. Deshalb wird diese Schulform aus des öfteren als „Der zweite Bildungsweg“ bezeichnet. Vom Hauptschulabschluss bis hin zum Vollabitur ist hier alles möglich. Diskret und in den meisten Bundesländern auch noch komplett kostenlos.
Dabei richten sich die Abendschulen ebenfalls nach dem Lehrplan der Schulministeriums.
Teilbereiche der Abendschule sind übrigens die Abendrealschule, das Abendgymnasium, die Abendhauptschule, die Abendfachschule, sowie die Volkshochschule.
Das Konzept der Abendschule
Die Abendschule ist vorzugsweise für berufstätige Erwachsene gedacht, die tagsüber arbeiten müssen und dadurch auch keine Zeit haben einen normalen Schulbesuch in Angriff zu nehmen (zum Beispiel auf einem Berufskolleg). Der Unterricht beginnt hier meistens um 17 Uhr und geht bis ca 22 Uhr. Die Stunden pro Tag belaufen sich damit nur auf die 5 Stunden. So können die Erwachsenen also ganz in Ruhe arbeiten gehen und setzten sich dadurch nicht unnötig unter Druck.
Die Klassen einer Abendschule sind meistens nicht ganz so stark wie an normalen Schulen, wodurch natürlich auch eine bessere Lern-Atmosphäre zustande kommt.
Finanzierung einer Abendschule
Prinzipiell ist es gar kein Problem als ein Schüler eine Abendschule Bafög zu beantragen. Allerdings kriegt man bei vielen Abendschulen nur eine Finanzierung nach ein paar Semestern zugesprochen. Die davor werden vom Bafög Amt nicht berücksichtigt.
Aber dabei gibt es eine kleine Besonderheit: Mittlerweile gibt es vermehrt Einrichtungen, die sich selbst als Kolleg bezeichnen, aber trotz allem immer noch zu dem Konzept der Abendschule dazu zählen. Bei dem Kolleg besteht die Möglichkeit schon ab dem ersten Monat die Möglichkeit Bafög zu beziehen, da dort das Pensum an Unterrichtsstunden im Gegensatz zu dem Abendblock deutlich erhöht wurde. Hier beginnt der Unterricht im Gegensatz zu den anderen Bereichen auch schon um 8 Uhr morgens.
Vor und Nachteile einer Abendschule
Der Besuch einer Abendschule ist für Erwachsene, die einen Beruf ausüben, die perfekte Gelegenheit um ihren Bildungsstand noch weiter auszubauen. Allerdings ist nicht alles Gold was glänzt: Da die Abendschule vorzugsweise nur am Abend statt findet, ist es für viele Schüler schwer sich nach einem harten Arbeitstag noch für die Schule aufzuraffen. Hinzu kommt noch, dass Abendschulen meistens nur allgemeine Lerninhalte vermitteln, wobei es für die Schüler besser wäre, auch berufliche Lerninhalte zu vermittelt zu bekommen, um so die Menschen auf den späteren Beruf einstimmen zu können.