Für Schüler oder für Studenten, freiwillig oder Pflicht – Auslandspraktika können für die berufliche Karriere ganz besonders von Vorteil sein. Internationale Berufserfahrung kommt bei Arbeitgebern immer gut an, weshalb immer mehr Schüler und Studenten die Chance auf ein Praktikum im Ausland nutzen. Selbstverständlich ist dies eine wesentlich größere Herausforderung als ein Praktikum in Wohnortsnähe.
Wie man einen Praktikumsplatz im Ausland findet und was es dabei zu beachten gibt, ist im Folgenden zusammengefasst.
Initiativbewerbungen versenden
Werden bestimmte Unternehmen für ein Praktikum bevorzugt, kann man sich mit einer Initiativbewerbung direkt an diese wenden. Sollte kein Praktikum ausgeschrieben sein, wäre es dennoch einen Versuch wert, nachzufragen.
Auch wenn sich viele Unternehmen möglicherweise nicht spontan darauf einlassen würden, gibt es wiederum andere, die einem Schüler oder Studenten gerne eine Chance geben würden. Mit einem gut formulierten Anschreiben und einer sorgfältig zusammengestellten Bewerbung sind nicht Aussichten grundsätzlich nicht schlecht.
Auf ausgeschriebene Praktikumsplätze bewerben
Häufig sind offene Praktikumsplätze aber auch ausgeschrieben, sodass man sich direkt darauf bewerben kann. Hier liegen in der Regel bereits nähere Informationen vor und man weiß von vorneherein, was konkret angeboten und was vom Bewerber verlangt wird. Ein klarer Vorteil, den man mit ordentlichen Bewerbungsunterlagen nutzen kann.
Über manche Online-Jobportale gibt es häufig die Möglichkeit, relevante Praktikumsstellen im Ausland zu finden. Diese sollten natürlich für die internationale Stellensuche ausgelegt sein.
Praktikumsplatz über Organisationen finden
Es gibt mittlerweile auch einige Organisationen, die sich auf die Vermittlung von Praktikanten an internationale Arbeitgeber spezialisiert haben. Diese bieten verschiedene Programme für die zukünftigen Praktikanten an.
Der Deutsche Akademische Austauschdienst unterstützt beispielsweise Bachelorstudenten aus dem naturwissenschaftlichen Bereich bei der Suche nach einem Auslandspraktikum, die „Association for the International Exchange of Students in Economics and Commerce“ konzentriert sich vor allem auf soziale Arbeit und vermittelt daher junge Menschen beispielsweise an entsprechende NGOs und Start-Ups im Ausland.
Bekannt unter Schülern und Studenten ist auch das ERASMUS-Programm, bei dem eine Teilnahme über die Schule oder Universität beantragt wird. Bei Auslandspraktika werden entsprechend der Lebenshaltungskosten im Zielland Mittel zur Verfügung gestellt, um außer den Reisekosten auch den Aufenthalt zu finanzieren.
Möchte man sich über eine solche Organisation für ein Praktikum an einen Arbeitgeber im Ausland vermitteln lassen, gibt es jedoch einiges zu beachten. Manche der Anbieter verlangen hohe Gebühren für ihre Dienstleistung und finanzieren damit aber nicht immer die vollständigen Reise- und Aufenthaltskosten. Somit müsste man insgesamt deutlich mehr Geld für die Praktikumsdauer investieren, als wenn man das Ganze selbst organisiert und finanziert. Hier lohnt es sich, genau hinzusehen und die Konditionen der Anbieter zu vergleichen.
Eine Beratung in Anspruch nehmen
Selbstverständlich kann man sich auch beraten lassen, um erste Anhaltspunkte für ein Auslandspraktikum zu erhalten. Solche Angebote gibt es bei der Bundesagentur für Arbeit und an Universitäten. Dabei wird nicht nur bezüglich aller Möglichkeiten beraten, sondern auch bei der Suche nach einem Praktikumsplatz unterstützt.
Die Beratung kann häufig kostenlos oder für wenig Geld in Anspruch genommen werden und ist in vielen Fällen sehr hilfreich, um zeitnah einen Platz für ein Praktikum in einem internationalen Unternehmen zu erhalten.
Karrierenetzwerke nutzen
Möchte man den Prozess etwas beschleunigen, kann sich auch die Recherche nach Ansprechpartnern auf diversen Karrierenetzwerken lohnen. Über LinkedIn oder Xing beispielsweise können direkt die Personaler von relevanten Unternehmen kontaktiert und höflich nach einem Praktikumsplatz gefragt werden.
Diese teilen dann mit, ob es eine vakante Stelle gibt und wenn ja, welche Bewerbungsunterlagen benötigt werden. Möglicherweise könnten dabei auch schon Möglichkeiten für eine Unterkunft erfragt werden, sollten die Personaler häufiger mit internationalen Praktikanten zu tun haben und sich in dieser Frage bereits auskennen.
Fazit
Die Chance für ein internationales Praktikum sollte stets genutzt werden und kann die Erreichung von so manchen beruflichen Zielen enorm beschleunigen. Bei einigen Studienfächern sind Auslandspraktika ohnehin Pflicht, weshalb die Universität die Suche nach einem Platz auch besonders unterstützt.
Aber auch ohne diese Unterstützung gibt es viele Möglichkeiten, einen Praktikumsplatz im Ausland zu erhalten, selbst wenn es zahlreicher Bewerbungen bedarf. In diesem Fall ist es wichtig, dranzubleiben und die Bewerbungsunterlagen auf professionelle Art und Weise zu erstellen, um von Anfang an einen guten Eindruck zu hinterlassen.
Die Finanzierung der Reise und der Zeit im Ausland sollte natürlich im Vorfeld immer gut geplant werden. Nicht viele Unternehmen bieten bezahlte Praktika an und selbst wenn, reicht das Gehalt meist nicht aus. Daher muss der Aufenthalt in der Regel zumindest teilweise selbst finanziert werden. Hierfür gibt es neben Programmen wie ERASMUS auch die Möglichkeit, Bafög zu erhalten oder in besonderen Fällen sogar ein Stipendium zu bekommen. Anderenfalls gibt es auch Studienkredite, die beantragt werden können.