Der Beruf der Kindergärtnerin oder Erzieherin unterliegt einem ständigen Wandel. Während in früheren Zeiten ausschließlich die Kinder mit Spiel und Spaß beschäftigt wurden, sind in der heutigen Zeit fundierte Kenntnisse in vielen Bereichen erforderlich. Nicht nur sozialpädagogische Grundkenntnisse sind gefordert, sondern auch eine gute Kommunikationsbereitschaft. Darauf wird in den nachfolgenden Absätzen noch näher eingegangen.
Voraussetzungen für die Ausbildung
Um den Beruf der Kindergärtnerin zu erlernen, wird in der Regel ein mittlerer Schulabschluss vorausgesetzt. Zudem ist ein starkes Selbstbewusstsein sowie ein gutes Durchsetzungsvermögen vorteilhaft. Des Weiteren sollten Bewerber auch gute Nerven haben. In jedem Kindergarten oder auch im Hort entsteht immer ein hoher Lärmpegel. Zudem fließen bei den kleinen Kindern häufig Tränen, wenn sie von den Eltern abgegeben werden. Das alles darf einer zukünftigen Erzieherin nicht all zu nahe gehen.
Da jedes Kind einen ganz eigenen Charakter hat, müssen Erzieher oder Erzieherinnen auch eine gewisse Sensibilität entwickeln. Eine ganz wichtige Fähigkeit ist ein gutes Einfühlungsvermögen. Auch eine gute Kommunikationsbereitschaft mit den Kindern und deren Eltern ist eine wichtige Voraussetzung. Mitunter müssen auch klare und unmissverständliche Ansagen gemacht werden können.
So verläuft die Ausbildung
Die eigentliche Ausbildung verläuft nicht in allen Bundesländern gleich. Daher gibt es keine einheitlichen Regelungen. In einigen Bundesländern ist die Ausbildung schon nach 2,5 Jahren beendet, während es in anderen Bundesländern mitunter vier Jahre dauert. Den größten Teil der Ausbildungszeit verbringen die Auszubildenden in der Berufsfachschule. Dort werden insbesondere folgende Bereiche unterrichtet:
- Grundlagen im Bereich Sozialpädagogik
- Rechtliche Sachverhalte
- Deutsch in Schrift und Sprache
- Religionspolitik
- Allgemeines über Politik
Während der Ausbildung finden auch verschiedene Praktika in unterschiedlichen Einrichtungen statt. Das ist sehr vorteilhaft, weil bei einem Praktikum mitunter schon ein Kontakt zu einem potenziellen Arbeitgeber geknüpft werden kann. Zudem sieht die Arbeit als Kindergärtnerin in der Praxis oftmals etwas anders aus, als im theoretischen Unterricht.
Zum Schluss der Ausbildung finden eine mündliche, schriftliche und auch eine praktische Prüfung statt. Dann folgt noch ein Anerkennungsjahr, in dem es schon das erste Gehalt gibt. Während der Ausbildungszeit gibt es keine Vergütung. Mitunter besteht aber ein Anspruch auf BAfögG.
Kindergärtnerin – ein Beruf mit Zukunft
Nach einer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung stehen die Chancen sehr gut, einen Arbeitsplatz ganz in der Nähe zu bekommen. In sehr vielen Einrichtungen herrscht ein permanenter Mangel an Personal. Daher sind viele dieser Einrichtungen froh, wenn sich neue Bewerber melden. In folgenden Einrichtungen kann als Kindergärtnerin oder Erzieherin gearbeitet werden:
- Kindergärten
- Kindertagesstätten
- Horte
- Krippen
- Kinderheime
Das Einstiegsgehalt direkt nach der Ausbildung ist zwar nicht besonders hoch, aber es steigert sich mit zunehmender Berufserfahrung. Wer schon viele Jahre erfolgreich in diesem Beruf arbeitet, bekommt ein Gehalt, das vergleichbar mit dem Einkommen einer Krankenschwester ist.
Der typische Tagesablauf einer Kindergärtnerin
Eine Erzieherin sollte möglichst schon eine halbe Stunde vorher in der Einrichtung sein, bevor die ersten Kinder gebracht werden. In der Regel müssen noch einige Dinge vom Vortag wieder zurechtgerückt werden. Zudem stehen Besprechungen mit den Kollegen auf dem Plan. Sobald die ersten Kinder ankommen, muss alles startklar sein. Die Kinder können nicht einfach allein gelassen werden, um organisatorische Tätigkeiten auszuüben.
Besonders wichtig ist ein strukturierter Tagesablauf. Die Zeiten, in denen gespielt, gesungen oder gegessen wird, sollten möglichst immer gleich sein. Das ist nicht nur eine große Erleichterung bei der Arbeit, sondern es bringt auch den Kindern eine feste Struktur in den Alltag. Zudem muss eine Kindergärtnerin mitunter auch einen Streit zwischen Kindern schlichten, oder auch mal eine kleine Verletzung behandeln können.
Die Arbeit findet jedoch nicht nur in geschlossenen Räumen statt. Da es für die Kinder vorteilhaft ist, sich hin und wieder an der frischen Luft zu bewegen, stehen auch Outdoor-Aktivitäten auf dem Plan. Manchmal werden auch kleinere Ausflüge in die nähere Umgebung gemacht. Dabei lernen die Kinder einige Dinge über die Natur.
Fazit
Der Beruf der Kindergärtnerin oder der Erzieherin ist recht anspruchsvoll. Gute Nerven sowie ein kräftiges Durchsetzungsvermögen sind von elementarer Bedeutung. Das gilt nicht nur bei der Kommunikation mit den Kindern, sondern auch bei den zahlreichen Gesprächen mit den Eltern.